Doktorarbeit

Allgemeine Angaben zum Forschungsvorhaben

Arbeitstitel: Kohärenz in computervermittelter Kommunikation - Strategien zur Vermeidung von Missverständnissen im virtuellen Team

Wissenschaftliche Betreuerin: Prof. Dr. Christa Hauenschild, Universität Hildesheim

Zusammenfassung des Forschungsvorhabens

Seit Ende der 1990er Jahre werden in vielen Universitäten und Fachhochschulen sowie in Fernuniversitäten neue Lehrformen wie virtuelle Seminare angeboten. So werden z.B. im Rahmen des Modellversuchs „Modulentwicklung Übersetzungsmanagement“  an der Universität Hildesheim und der Fachhochschule Flensburg Lehrveranstaltungen für angehende ÜbersetzerInnen durchgeführt, in denen verteilte Übersetzerteams mit Hilfe von netzgestützten Kommunikationswerkzeugen wie E-Mail, Chat und Diskussionsforen gemeinsam Übersetzungsprojekte bearbeiten. Die Qualität der Kommunikation im standortübergreifenden Team übt dabei einen großen Einfluss auf die Qualität des Arbeitsprozesses und –ergebnisses aus. Befragungen im Rahmen einer von mir durchgeführten explorativen Studie ergaben, dass bei der computervermittelten Kommunikation in den Studierendenteams Schwierigkeiten entstanden, die die Studierenden selbst mit einer Anfälligkeit der Kommunikation für Missverständnisse und Konflikte zwischen den KommunikationsteilnehmerInnen erklärten. Eine Ursache hierfür scheint in der Schwierigkeit zu liegen, Kohärenz auf den unterschiedlichen Ebenen der Kommunikation herzustellen, da die Konstitution von Kohärenz in den verschiedenen Ausprägungen der computervermittelten Kommunikation anders erfolgt als in herkömmlichen Kommunikationssituationen.

Dieser Tatbestand bildet den Ausgangspunkt für das Forschungsvorhaben: Wie kann Kohärenz gebildet werden, um Missverständnisse zu vermeiden? Die Entwicklung und Anwendung von Strategien, Missverständnisse in der Kommunikation zu vermeiden, kann als eine Dimension der Kommunikationsfähigkeit betrachtet werden. Da die computervermittelte Kommunikation im Berufsalltag immer stärker zum Einsatz kommt, ist die Ausbildung einer entsprechenden Kommunikationsfähigkeit von Vorteil, denn sie trägt zu einer Effizienzsteigerung im Arbeitsprozess bei.

In dieser Arbeit wird daher textbasierte computervermittelte Kommunikation auf Kohärenz untersucht. Es sollen spezifische Kommunikationsmuster herausgearbeitet werden, die Kohärenz in computervermittelter Kommunikation sicherstellen. Solche Muster können als Grundlage dienen, Studierende für die Probleme der computervermittelten Kommunikation zu sensibilisieren und können für die Entwicklung einer spezifischen Kommunikationsfähigkeit z.B. in der Ausbildung für ÜbersetzerInnen genutzt werden.

Die der Arbeit zugrundeliegende Daten entstanden bei der Kommunikation im Team via E-Mails, Chats und Diskussionsforen. Die Kommunikation erfolgte über einen mehrwöchigen Zeitraum während der Aufgabenbearbeitung. Sie ist zwar textbasiert, aber stark von Charakteristika der Mündlichkeit geprägt. Für die Auswertung wird deshalb eine Analysemethode entwickelt, die sowohl diskursanalytische als auch textlinguistische Ansätze kombiniert. Quantitative und qualitative Befragungen der Studierenden liefern die erforderlichen Kontextinformationen für die inhaltliche Auswertung der Kommunikationsdaten.

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